//allset wp-kinit{"id":1001,"date":"2021-08-26T12:29:00","date_gmt":"2021-08-26T12:29:00","guid":{"rendered":"https:\/\/alephsana.com\/boris-moshkovits-ein-cannapreneur-der-ersten-stunde"},"modified":"2021-08-31T12:41:44","modified_gmt":"2021-08-31T12:41:44","slug":"boris-moshkovits-ein-cannapreneur-der-ersten-stunde","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.alephsana.com\/boris-moshkovits-ein-cannapreneur-der-ersten-stunde?lang=en","title":{"rendered":"Boris Moshkovits: ein Cannapreneur der ersten Stunde"},"content":{"rendered":"\n

Dieser Artikel wurde urspr\u00fcnglich auf https:\/\/krautinvest.de\/boris-moshkovits-ein-cannapreneur-der-ersten-stunde<\/a>\/ ver\u00f6ffentlicht<\/p>\n\n

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Boris Moshkovits, Co-Founder & Managing Director von alephSana, besch\u00e4ftigt sich bereits seit 2016 mit der Cannabisindustrie. Aktuell wartet er ungeduldig auf die Reklassifizierung durch die UN und beobachtet gebannt die Legalisierungsprojekte in Kanada und Luxemburg. Au\u00dferdem ist er sicher: Bald finden mehr Cannabis-Produkte aus Israel und S\u00fcdamerika legal ihren Weg nach Deutschland. Au\u00dferdem verr\u00e4t er, was er von der Industrie erwartet, welche Meilensteine er pers\u00f6nlich erreichen m\u00f6chte und welche drei Personen er besonders w\u00fcrdigt. Unser zweiter Steckbrief \u00fcber Europas Cannapreneure.<\/p>\n\n

Boris, wann hast Du zum ersten Mal gedacht: \u201cMensch, ich muss in der legalen Cannabisindustrie aktiv werden!\u201d? Was hat dich veranlasst, voll und ganz in die Cannabis-Industrie einzusteigen?<\/em><\/p>\n\n

Im Fr\u00fchjahr 2016 habe ich auf der re:publica einen Vortrag zu den Entwicklungen der Cannabis Industrie in den USA gehalten und f\u00fcr mich entschieden, dass ich einen Platz in dieser jungen und schnell wachsenden Industrie einnehmen m\u00f6chte. Zur gleichen Zeit habe ich mich privat mit dem Thema auseinandersetzen m\u00fcssen, weil mein Schwiegervater an Krebs erkrankt war und ich geholfen habe, dass er eine Dronabinol Schmerztherapie erh\u00e4lt.<\/p>\n\n

R\u00fcckblickend auf die vergangenen Jahre in der Industrie: Was sind bisher f\u00fcr dich pers\u00f6nlich deine Highlights?<\/em><\/p>\n\n

Im Sommer 2016 durfte ich auf der Hanfparade vor dem roten Rathaus sprechen. Es war das erste Mal, dass sich das amerikanische Unternehmen Weedmaps in Deutschland pr\u00e4sentierte. Mein Highlight war Weedmaps beim Deutschland-Launch zu unterst\u00fctzen und so einen Teil zur Professionalisierung der Branche beizutragen. Ein weiterer wichtiger Schritt war die erste ICBC-Konferenz in Berlin, auf der ich \u00fcber Cannabis in den Mainstreammedien sprechen konnte. Im Zuge einiger Konferenzen hatte ich auch das Gl\u00fcck, viele der Pioniere der Industrie pers\u00f6nlich zu treffen, unter anderem Bruce Linton, das Mastermind von Canopy Growth, oder Tjalling Erkelens, den Gr\u00fcnder des Urgesteins Bedrocan<\/p>\n\n

Und was sind Deiner Meinung nach die wichtigsten bisherigen Entwicklungen und Ereignisse in der Cannabis-Industrie der letzten f\u00fcnf Jahre?\u00a0<\/em><\/p>\n\n

Mit der Gesetzes\u00e4nderung zur Verschreibungsf\u00e4higkeit von Cannabis im M\u00e4rz 2017 begann die wichtigste Phase der Entwicklung in Deutschland. Zur selben Zeit war ein wichtiges Signal f\u00fcr die internationale Anbindung der Branche die erste ICBC Konferenz in Berlin. Prinzipiell hat die Legalisierung in Kanada zu einem Umdenken in vielen Bereich gef\u00fchrt. Au\u00dferdem sind die Produzenten aus Kanada momentan nach den Niederlanden die wichtigsten Partner bei der Versorgung der Patienten in Deutschland beziehungsweise Europa.<\/p>\n\n

Zwischen internationalen M\u00e4rkten und Schattenwirtschaft: Woran entscheidet sich Deiner Meinung nach, ob die europ\u00e4ische Cannabis-Industrie durchstartet?<\/em><\/p>\n\n

Prinzipiell ist es wichtig, dass wir eine Harmonisierung der europ\u00e4ischen Rechtsprechung hinbekommen beziehungsweise die neue Klassifizierung von Cannabis in der UN zeitnah kommt. Ansonsten ist im medizinischen Bereich ausschlaggebend, wie viel \u00c4rzte, Apotheker und letztlich Patienten \u00fcber die M\u00f6glichkeiten der Cannabistherapie wissen. Dazu bedarf es der Aufkl\u00e4rung beziehungsweise aussagekr\u00e4ftige Studien, die Transparenz schaffen. Inwieweit sich der legale nicht-medizinische Markt entwickelt, h\u00e4ngt zum einen von den Erfahrungen in Kanada und zum anderen von den anstehenden Legalisierungsprojekten, wie in Luxemburg ab.<\/p>\n\n

Wie kann die Industrie dazu beitragen, dass Wachstum anh\u00e4lt und Cannabis sich als nachhaltige Wirtschaft etabliert?<\/em><\/p>\n\n

Die Industrie muss in Forschung und Entwicklung investieren, um sichere und gesundheitsf\u00f6rdernde Produkte zu entwickeln, die \u00c4rzten helfen planbare Therapien zu entwickeln. Dar\u00fcber hinaus kann die Industrie helfen, die zuverl\u00e4ssige und l\u00fcckenlose Versorgung der Patienten zu gew\u00e4hrleisten \u2013 durch den Anbau und Import von hochwertigem Medizinal-Cannabis beziehungsweise die Zulassung von Fertigarzneimitteln und medizinischen Produkten. Im Bereich der CBD Produkte muss ebenfalls rechtliche Klarheit geschaffen werden, damit der Endverbraucher aufgekl\u00e4rt ist und eine ad\u00e4quate Kaufentscheidung treffen kann. Die Legalisierung wird die Unternehmen im Bereich Jugendschutz und Suchtpr\u00e4vention fordern. F\u00fcr all diese Fragen m\u00fcssen L\u00f6sungen erarbeitet werden, um ein nachhaltiges Wachstum der Branche zu erm\u00f6glichen.<\/p>\n\n

Wer sind f\u00fcr Dich die drei Personen, denen die europ\u00e4ische Cannabis-Industrie in den vergangenen f\u00fcnf Jahren am meisten zu verdanken hat?<\/em><\/p>\n\n

Als erstes denke ich da an Tjalling Erkelens, der mit Bedrocan, das bis dahin gr\u00f6\u00dfte und wichtigste europ\u00e4ische Cannabis-Unternehmen aufgebaut hat. Lange galten die Niederlande als Vorreiter der Branche. Ein weitere Rolle spielte aus meiner Sicht Pierre Debs, Gr\u00fcnder von MedCann, als Schl\u00fcsselfigur in Deutschland. Mit der ersten Importlizenz aus Kanada hat er nicht nur Canopy Growth nach Europa gebracht, sondern gleichzeitig auch eine ganze Industrie ins Rollen. Er hat dann sp\u00e4ter als Europa Chef von Canopy, die Marke Spektrum in Deutschland etabliert und zugleich zwei wichtige Akquisitionen get\u00e4tigt, mit der \u00dcbernahme von C3 von Bionorica und dem Kauf von Storz & Bickel. Der dritte Keyplayer ist Alex Rogers, Gr\u00fcnder der International Cannabis Business Conference (ICBC). Mit seinen Erfahrungen aus den USA hat Alex Rogers die erste internationale Businesskonferenz nach Europa gebracht. Zun\u00e4chst kam die ICBC nach Berlin, inzwischen gibt es auch Veranstaltungen in Barcelona und Bern. Hier wurden viele der wegweisenden Deals angesto\u00dfen und zugleich Treffen der Branche mit den Wurzeln des Aktivismus kultiviert.<\/p>\n\n

Wie viele b\u00f6rsennotierte Cannabis-Unternehmen werden in den n\u00e4chsten zw\u00f6lf Monaten pleite gehen?<\/em><\/p>\n\n

Ich will nicht raten.<\/p>\n\n

Was sind Deine unternehmerischen Ziele in Sachen Cannabis in den n\u00e4chsten drei Jahren?<\/em><\/p>\n\n

Ich m\u00f6chte mit meinem Unternehmen in den n\u00e4chsten Jahren eine zuverl\u00e4ssige Pipeline und Plattform f\u00fcr Medizinal-Cannabis aus aller Welt etablieren. Au\u00dferdem wollen wir neben dem Handel mit Bl\u00fcten und Extrakten, die weiteren Entwicklungen von Cannabis als Medizin begleiten und unternehmerisch einbinden.<\/p>\n\n

Welcher Markt und welches Thema ist in Sachen Cannabis Deiner Meinung nach aktuell am spannendsten? Warum?<\/em><\/p>\n\n

Global werden wir beobachten, aus welchen L\u00e4ndern, welche Produkte f\u00fcr welchen Markt produziert werden, Hier wird die Vergleichbarkeit der Medikamente eine prim\u00e4re Rolle spielen. Die ersten gro\u00dfen internationalen Studien werden zur Sicherheit und Effizienz der Therapien sicher neue Denkans\u00e4tze liefern. Wir glauben daran, dass bald mehr Produkte aus S\u00fcdamerika und Israel kommen werden. In Deutschland bleibt die Anerkennung von Therapien bei den Krankenkassen im Fokus, damit auch die \u00c4rzte sicher und kompetent Patienten beraten k\u00f6nnen.<\/p>\n\n

Welches Buch legst Du allen Cannabis-Unternehmern als Pflichtlekt\u00fcre ans Herz?<\/em><\/p>\n\n

Alle Unternehmen, die im pharmazeutischen Markt unterwegs sind, empfehle ich \u201cCannabis als Medizin: Praxis-Ratgeber f\u00fcr Patienten, \u00c4rzte und Angeh\u00f6rige\u201d von Maximilian Plenert. Er hat schon beim DHV viel Erfahrungen sammeln k\u00f6nnen, die hier sehr praxisorientiert pr\u00e4sentiert werden.<\/p>\n\n

Beschreibe Dich in drei Adjektiven, die dich am besten charakterisieren:<\/em><\/p>\n\n

Neugierig, empathisch, progressiv.<\/p>\n\n

\u00dcber Boris Moshkovits<\/strong><\/p>\n\n

Boris Moshkovits ist ein Cannapreneur und erfahrener Gr\u00fcnder in der Medien-, Pharma- und Internetbranche. Er ist Mitgr\u00fcnder und Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer von alephSana, einem Unternehmen, das sich darauf konzentriert, weltweit nach medizinischen Cannabisprodukten zu scouten und die besten Cannabis-Therapeutika nach Deutschland und Europa zu bringen. Boris war als Manager f\u00fcr internationales digitales Marketing in der Pharmaindustrie t\u00e4tig und hat so in stark regulierten M\u00e4rkten die Grenzen von Marketing und digitalem Storytelling ausgelotet. Als Redner hat er \u00fcber medizinisches Cannabis als Mainstream und die Zukunft von Cannabis als Lifestyle-Produkt gesprochen. Er ist au\u00dferdem Mitgr\u00fcnder des CannaBusinessClub.Berlin, einer Initiative zur St\u00e4rkung der lokalen Cannabis-Szene. In seiner Verlagskarriere war er Leiter der Abteilung f\u00fcr digitale Medien bei Ringier Publishing Germany und Herausgeber von Amuse f\u00fcr Vice Media Germany. Zuvor war er als Herausgeber und Verleger in Mailand, Moskau und New York t\u00e4tig. Die Schwerpunkte seiner aktuellen T\u00e4tigkeit sind medizinisches Cannabis, Gro\u00dfhandel sowie Marketing und Medien.<\/p>\n\n

Bildquellen<\/p>\n\n